Glossar für Stochastik und Statistik
Anmerkungen
Hier zu finden ist der studentische Versuch einen Überblick über Terme und Definitionen der Stochastik/Statistik zu erstellen.
Dieses Dokument wurde im Zusammenhang mit Mathematik C4 erstellt. Bei Fehlern oder Verbesserungsvorschlägen, gerne mir schreiben.
„WORK IN PROGRESS„, NOCH UNVOLLSTÄNDIG!
Letzte Änderung: Sun May 19 16:16:45 2019.
Definitionen
Absolute Häufigkeit \(H_n(E)\)
Wie ob bei einem Experiment, welches \(n\) mal wiederholt wird, ein Ereignis eingetreten ist.
Absolute Momente
Verallgemeinerung des Erwartungswerts (Fall \(k = 0\)), für \(k \in \left\{ 1, 2, 3 \right\}\) mit \[ m_k = m_k(P) = \Sigma_{x\in\chi} x^k f(x). \]
Falls \(m_k\) divergiert, existiert das \(k-te Moment\) für diese Wahrscheinlichkeitsverteilung nicht.
Siehe auch Momenterzeugende Funktion.
Allgemeine Additionsregel
Aus den Axiome der Wahrscheinlichkeitsfunktion lässt sich für ggf. Disjunkte Ereignisse \(A\) und \(B\), \[ P(A \cup B) = P(A) + P(B) - P(A \cap B) \] berechnen.
Axiome der Wahrscheinlichkeitsfunktion
Es gilt für alle \(A \in \mathcal{A}\) einer Mengenalgebra:
- \(0 \leq P(A) \leq 1\)
- \(P(\Omega) = 1\)
- \(P(A + B) = P(A) + P(B)\), für Disjunkte Ereignisse \(A\) und \(B\).
Aus diesen lässt sich die Allgemeine Additionsregel für Ereigniswahrscheinlichkeiten berechnen.
Bayes’ Formel
Bedingte Wahrscheinlichkeit
Für zwei Wahrscheinlichkeiten \(A\) und \(B\) aus einem Wahrscheinlichkeitsraum, ist \[ P(A|B) = \frac{P(A \cap B)}{P(B)} \] die bedingte Wahrscheinlichkeit von \(A\) unter der Bedingung \(B\).
Bernoulli-Experimente
Ein Bernulli-Experiment mit der „Erfolgswahrscheinlichkeit \(p\)“ ist ein Wahrscheinlichkeitsraum \((\Omega_0, \mathcal{A}_0, P_0)\) mit:
- \(\Omega_0 = \left\{ 0, 1 \right\}\)
- \(\mathcal{A}_0 = 2^{\Omega_0}\)
- \(P\{1\} = p\)
Es ist die Grundlage von Bernulli-Versuchsreihen.
Bernulli-Versuchsreihe
Wiederholt man ein Bernoulli-Experiment \(n\) mal, nennt man dieses eine Bernulli-Versuchsreihe \((\Omega_n, \mathcal{A}_n, P_n)\) der Länge \(n\), mit \[ \Omega_n = \left\{ (\delta_1, \delta_2, \ldots, \delta_n) \;|\; \delta_i \in \left\{ 0, 1 \right\} \right\}. \]
Die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen Ereignisses \(A_k = (\delta_1, \delta_2, \ldots, \delta_n)\) beträgt dann \[ P_n(A_k) = \binom{n}{k} p^k(1-p)^{n-k}, \] für \(k = 0, 1, \ldots, n\).
Binomial Verteilung \(\mathcal{B}(k, n, p)\)
Wahrscheinlichkeitsfunktion auf \(\{0, 1, 2, \ldots, n\}\) mit \[ f(k) = \binom{n}{k} p^k(1-p)^{n-k} \]
Siehe auch Bernoulli-Experiment, Bernulli-Versuchsreihe.
Binomialkoeffizient
Beschreibt Anzahl der Möglichkeiten ohne Beachtung der Reihenfolge \(k\) Elemente aus einer Menge von \(n\) Elementen zu ziehen (eg. „Urnenmodell“).
\[ \binom{n}{k} = \frac{n!}{k!(n-k)!} \]
Diskrete Wahrscheinlichkeitsfunktion
Eine Funktion \(f: \Omega \rightarrow \mathbb{R}\) einer Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung, mit \[ f(\omega) = P(\{ \omega \}) \]
Siehe auch Laplace Verteilung, Hypergeometrische Verteilung, Binomial Verteilung, Geometrische Verteilung, Poission Verteilung.
Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung
Ein Wahrscheinlichkeitsraum \((\Omega, \mathcal{A}, P)\) mit abzählbarem \(\Omega\) und \(\mathcal{A} = 2^{\Omega}\).
Ereignis
Eine Situation, wo man nicht eindeutig vorhersagen kann, ob es Eintritt oder nicht. Durch Durchführung eines Experiments, kann dieses bestimmt werden.
Ein Ereignis ist eine Teilmenge einer Ergebnisraums.
Erwartungswert
Der Erwartungswert (auch (statistischer) Mittelwert, Schwerpunkt) ist durch \[ m_1 = m_1(P) = \Sigma_{x \in \chi} x f(x) < \infty \] definiert, für eine Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung \(P\) mit Diskrete Wahrscheinlichkeitsfunktion \(f\), mit \(\chi \subset \mathbb{R}\). Wenn \(m_1\) gegen ∞ divergiert, besitzt \(P\) keinen Mittelwert.
Siehe auch Absolute Momente (Verallgemeinerung).
TODO Übersicht von Mittelwerten
Wsk. Funktion | Mittelwert |
---|---|
Poission Verteilung | \(\mu\) |
Geometrische Verteilung | \(\frac{1}{p}\) |
Erzeugende Funktion
Für eine Wahrscheinlichkeitsfunktion \(f(n)\) ist die Funktion \[ \hat{f}(z) := \Sigma_{n=0}^{\infty} f(n)z^n, \quad 0 \geq z \geq 1 \] die erzeugende Funktion von der Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung \(P\).
Experiment
Siehe Zufallsexperiment.
Gedächnisslosigkeit
Eine Versuchsreihe \(A_1, A_2, \ldots\) ist Gedächtnislos, wenn für alle \(m, n = 0, 1, 2, \ldots\) gilt \[ P(A_{m+n}|A_m) = P(A_n). \]
Geometrische Verteilung \(\mathcal{G}(p)\)
Wahrscheinlichkeitsfunktion auf \(\{1, 2, \ldots, n\}\) mit \[ f(n) = p(1-p)^{n-1} \]
Beschreibt das erstmalige eintreten nach \(n\) Versuchen eines Ereignisses unter Annahme der Gedächnisslosigkeit.
Gesetz der Großen Zahlen
Das empirische Phänomen das für zunehmend Häufig durchgeführte Experimente, die Relative Häufigkeit \(H_n(E)\) sich der Wahrscheinlichkeit \(P(E)\) annähert.
Hypergeometrische Verteilung \(\mathcal{H}(N, K, n)\)
Wahrscheinlichkeitsfunktion auf \(\{0, 1, 2, \ldots, n\}\) mit \[ f(k) = \frac{\binom{K}{k}\binom{N-K}{n-k}}{\binom{N}{n}} \]
Beschreibt Wahrscheinlichkeiten wie „\(k\) schwarze Kugeln unter \(n\) gezogenen“. Siehe auch Binomialkoeffizient.
Laplace Experiment
In einem Wahrscheinlichkeitsraum \((\Omega, \mathcal{A}, P)\), wo Ω eine endliche Menge ist, \(\mathcal{A}\) alle Teilmengen von Ω enthält, und für \(P\) \[ P(A) = \frac{|A|}{|\Omega|} \] gilt.
Laplace Verteilung \(\mathcal{L}(\Omega)\)
Wahrscheinlichkeitsfunktion auf Ω mit \[ f(\omega) = \frac{1}{|\Omega|} \]
Siehe auch Laplace Experiment.
Mengenalgebra
Eine Menge \(\mathcal{A}\) für die Gilt
- \(\Omega \in \mathcal{A}\)
- \(A \in \mathcal{A} \Rightarrow \bar{A} \in \mathcal{A}\)
- \(A, B \in \mathcal{A} \Rightarrow A \cup B \in \mathcal{A}\)
Die kleinste Mengenalgebra muss dementsprechend \(\mathcal{A} = \left\{ \Omega, \emptyset \right\}\) sein. Außerdem sind diese unter Vereinigung, Disjunktion und Durchschnittsbildung geschlossen.
Momenterzeugende Funktion
Für Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung \(P\) mit \(\Omega = \chi \subset [0, \infty)\), ist \[ M(t) = \Sigma_{x\in\chi} e^{tx}f(x), t > 0 \] die momenterzeugende Funktion von \(P\).
Leitet man diese Funktion \(k\) mal ab, bekommt man für \(M^{(k)}(0)\), das \(k\)’te Absolute Momente.
Partitionen
Eine Folge von Ereignissen \(B_n \in \mathcal{A}\) die paarweise disjunkt sind heißen Partitionen.
Poission Verteilung \(\mathcal{P}(k, \mu)\)
Wahrscheinlichkeitsfunktion auf \(\{0, 1, 2, \ldots, n\}\) mit \[ f(k) = \frac{\mu^k}{k!} e^{-\mu}, \mu > 0 \]
Beschreibt das eintreten eines Ereignis das zu zufälligen Zeitpunkten eintritt.
Relative Häufigkeit \(R_n(E)\)
Prozentsatz von \(n\) Versuchen eines Experiments, bei denen ein Ereignis eingetreten ist.
Über die Absolute Häufigkeit als \[R_n(E) = \frac{H_n(E)}{n}\] definierbar.
Sigma-Algebra (σ-Algebra)
Eine Mengenalgebra mit der Eigenschaft \(\mathcal{A}\) \[ \left(\bigcup_{k=1}^{\infty} A_k\right) \in \mathcal{A} \] für alle Folgen \(A_1, A_2, \ldots \in \mathcal{A}\)
Statistischer Mittelwert
Siehe Erwartungswert.
Stochastisch Unabhängig
Zwei Bedingte Wahrscheinlichkeiten \(A\) und \(B\) aus einem Wahrscheinlichkeitsraum sind stochastisch unabhängig wenn \[ P(A \cap B) = P(A)P(B) \] gilt.
Allgemein, wenn für alle Kombinationen von \(A_1, A_2, \ldots, A_n\) gilt \[ P(A_{\alpha} \cap A_{\beta} \cap \ldots \cap A_{\zeta}) = P(A_{\alpha}) P(A_{\beta}) \cdots P(A_{\zeta}) \] redet man von globaler stochastischer Unabhängigkeit.
Varianz
Beschreibung der mittleren (quadratischen) Abweichung der Ergebnisse vom Erwartungswert. Analog zum zweitem Absolutem Moment.
Berechnet mit \[ \hat{m}_2 = \hat{m}_2(P) = \Sigma_{x\in\chi}(x-m_1(P))^2 f(x) \]
TODO Übersicht von Varianzen
Wsk. Funktion | Mittelwert |
---|---|
Poission Verteilung | \(\mu\) |
Geometrische Verteilung | \(\frac{p}{(p-1)^2}\) |
Verbundereignisse
Ereignisse, welche durch und, oder verknüpft oder durch nicht negiert werden, beschreiben neue Ergebnisse.
Mit der Mengendarstellung von Ereignissen, kann \[ A \cup B = \left\{ \omega \in \Omega \;|\; \omega \in A \;\text{oder}\; \omega \in B \right\} \] \[ AB := A \cap B = \left\{ \omega \in \Omega \;|\; \omega \in A \;\text{und}\; \omega \in B \right\} \] \[ \bar{A} = \left\{ \omega \in \Omega \;|\; \omega \notin A \right\} \] formuliert werden. Sind \(A\) und \(B\) disjunkt, kann \(A \cup B\) auch \(A + B\) geschrieben werden.
Wahrscheinlichkeit
Zahlenmäßige Bewertung dass ein Ereignis eintritt.
Wahrscheinlichkeitsfunktion \(P(E)\)
Mathematische Bezeichnung der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses als Teil einer Mengenalgebra \(\mathcal{A}\), in Form einer Abbildung einer \(\mathcal{A} \rightarrow [0, 1] \subset \mathbb{R}\).
Es gelten die Axiome der Wahrscheinlichkeitsfunktion.
Wahrscheinlichkeitsraum
Ein Tupel \((\Omega, \mathcal{A}, P)\) bestehend Ergebnismenge \(\Omega\), σ-Algebra und einer Wahrscheinlichkeitsfunktion \(P\).
Zentrale Momente
Für \(k = 2, 3, \ldots\) wird \[ \hat{m}_k(P) = \Sigma_{x\in\chi}(x-m_1(P))^k f(x) \] das \(k\)’te zentrale Momente von einer Wahrscheinlichkeitsverteilung \(P\) genannt.
Siehe auch Absolutes Moment.
Zufallsexperiment
Ein konkreter oder in Gedanken durchführbarer Vorgang, der sich unter den gleichen Umständen wiederholen lässt. Vor der Ausführung lässt sich nicht sagen zu welchem Ereignis das Experiment führen wird.
Zufallsvariable
Eine Zufallsvariable \(X\) beschreibt ein Urbild im Definitionsbereich einer Wahrscheinlichkeit. So ist \[ (X = y) = \left\{ \omega \in \Omega \;|\; X(\omega) = y \right\} \in \mathcal{A}, \] für diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen.